8. NIC-Konferenz
NIC – Networking Inter Cultures
präsentiert die Konferenz:
Zukunft von Interkulturalität, Transkulturalität und Diversität
Differenzen haben im Kontext der Migration stets eine wesentliche Rolle gespielt, wie die Genealogie des Begriffs „Interkulturalität“ verdeutlicht. So hat das Konzept der Interkulturalität eine beeindruckende Karriere gemacht und insgesamt zum Verständnis von Migration und kultureller Vielfalt beigetragen.
Zunächst war die Einführung der interkulturellen Bildung mit dem Ziel verbunden, einer defizitorientierten Sichtweise auf Kinder und Jugendliche, deren Eltern im Zuge von Anwerbeabkommen nach Deutschland und Österreich eingewandert waren, nachhaltig entgegenzuwirken. So wurde die Idee geboren, den Dialog zwischen den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und eine Art pädagogische Kulturvermittlung im deutschsprachigen Raum zu etablieren. In geeigneten Bildungssettings sollen sich demnach nicht nur Migrantinnen und Migranten, sondern alle Mitglieder der Gesellschaft vorstellen und im Sinne der Vielfalt miteinander kommunizieren. Interkulturelle Bildung, so der Grundgedanke, richtet sich an alle und ist ein offenes und dynamisches Konzept, ähnlich wie die diversitätsbewusste Bildung, welche in den letzten Jahren als pädagogisches Konzept an Bedeutung gewinnt. Die institutionelle Praxis zeigt jedoch, dass die interkulturelle Bildung ihren Zielen nur punktuell gerecht wird oder werden kann, weil ihre erkenntnistheoretische Grundlage – explizit oder implizit – immer noch die Differenz zwischen „Einheimischen“ und „Nichteinheimischen“ zu sein scheint. Um eine dichotome Denkweise zu vermeiden, werden zunehmend Schlüsselbegriffe wie diversitätsbewusste Bildung und transkulturelle Perspektiven verwendet. In diesem Zusammenhang wird im akademischen Fachdiskurs bereits seit einigen Jahren die Forderung nach einem Abschied von der interkulturellen Pädagogik erhoben und zugleich deren Rettung diskutiert. Ebenso ist zu beobachten, dass die transkulturelle Bildung vermehrt aufgegriffen wird, um bildungsrelevante und gesellschaftliche Differenzen neu denken zu können. Angesichts dieser Entwicklungen stellt die 8. NIC-Konferenz die Frage nach der (gemeinsamen) Zukunft der Konzepte Interkulturalität, Transkulturalität und Diversität zur Diskussion.
Die 8. NIC-Konferenz beschäftigt sich mit den nachstehenden Fragen:
- Wo befindet sich die interkulturelle Bildung heute?
- Sind Diversität und Transkulturalität neue experimentelle Utopien oder eine erfolgreiche Praxis?
- Was macht die interkulturelle Bildung bis heute zu einer Institution?
- Wo liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der interkulturellen, diversitätsbewussten und transkulturellen Bildung?
- Wie sieht die Zukunft der Konzepte Interkulturalität, Transkulturalität und Diversität aus?
Zeit und Ort:
6. und 7. Oktober 2022
Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck
Veranstalter:
Universität Innsbruck: Fakultät für Bildungswissenschaften; Institut für Erziehungswissenschaft; Lehr- und Forschungsbereich Migration und Bildung; Forschungszentrum Migration und Globalisierung; Forschungsschwerpunkt Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte
Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung – ÖGPB
IZ – Verein zur Förderung von Vielfalt, Dialog und Bildung
Kooperationspartner:
Haus der Begegnung – Diözese Innsbruck
Lokales Organisationsteam:
Lehr- und Forschungsbereich Migration und Bildung
Tagungsteam:
Marc Hill, Erol Yıldız (Universität Innsbruck)
Sabine Aydt (NIC)
Rahel Baumgartner, Hakan Gürses (ÖGPB)
Stefan Weghuber (IZ)